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Kategorie: Mitteilungen
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Steinenthuellung 01Was lange währt, wird endlich gut. Gedenksteinenthüllung bei der Feuerwehr Wriedel-Schatensen

Im letzten Jahr wurde die Feuerwehr Wriedel-Schatensen 100 Jahre alt. Normalerweise ein Grund dieses Jubiläum gebührend zu feiern. Leider, bedingt durch die weltweite Corona-Pandemie, konnten die Feierlichkeiten nicht stattfinden. Bereits getroffene Vereinbarungen und Verträge mussten wieder aufgelöst werden. Unter anderem sollte an dem Festwochenende auch ein Gedenkstein, der uns immer wieder an dieses denkwürdige Ereignis erinnern soll, enthüllt werden.

Am 16.10.2021 um 16:16 Uhr war es soweit. Der Gedenkstein zu unserem Jubiläum wurde mit knapp einem Jahr Verspätung enthüllt!

Nach über einem Jahr, war es endlich soweit. Unter Einhaltung der 2G-Regel konnte der Festakt im kleinen Kreis vollzogen werden.

Steinenthuellung 01
Ortsbrandmeister Hans-Werner Gade begrüßte in seiner Ansprache die geladenen Gäste und die Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr, der Jugendfeuerwehr und der Seniorenabteilung. Besonders begrüßte er den Ehrenortsbrandmeister Werner Gade, dem erst im letzten Jahr das 80-jährige Ehrenzeichen des Landesfeuerwehrverbandes für langjährige Mitgliedschaft verliehen wurde. Damit ist er nicht nur das älteste Mitglied der Wehr, sondern auch derjenige, der die Wandlung der Wehr von der Handdruckspritze bis zu den ersten Motorspritzen und den heutigen modernen Fahrzeugen direkt mitbekommen hat.

Aus den ersten Statuten geht hervor, dass sich seinerzeit 25 Bürger aus Wriedel und Schatensen zusammentaten und die Feuerwehr Wriedel-Schatensen gründeten. Es wurde eine Satzung erstellt und diese wurden am 07.Mai 1920, dem offiziellen Gründungsdatum der Wehr, von allen Kameraden unterschrieben. Der erste Hauptmann war Hermann Schütze. Für die Erstausrüstung wurde eine gebrauchte Handdruckspritze gekauft. Die Modernisierung schritt voran. Aber die Kriegsjahre gingen auch nicht spurlos vorbei. Junge Kameraden wurden eingezogen und das Benzin für die Motorspritze wurde rationiert. Aus den Aufzeichnungen geht hervor, dass die Wehr mit 2 l Petroleum und 2 mal 20 Liter Benzin sowie 2 Taschenlampenbatterien auskommen musste.

In den sechziger Jahren wurde die Ortsfeuerwehr durch das Stützpunktprogramm des Landkreises Uelzen zu einem Stützpunkt aufgewertet. War bis dahin nur ein TSA für die TS 8/8 vorhanden, wurde 1966 das erste motorisierte Feuerwehrfahrzeug in Dienst gestellt. Das LF 8 konnte nunmehr eine Löschgruppe als Besatzung mit der feuerwehrtechnischen Beladung aufnehmen. Das war ein großer Sprung. Damit war man in der Lage schnelle und adäquate Hilfe in der Gemeinde Wriedel und darüber hinaus zu leisten. Dieses Fahrzeug wurde in den achtziger Jahren, nach einem Verkehrsunfall, durch ein moderneres Löschgruppenfahrzeug ersetzt. Nach den großen Waldbränden 1975 und 1976 bekam die Wehr das erste Tanklöschfahrzeug. Es handelte sich dabei um ein TLF 8 S. Das Fahrzeug war mit einem 3000 l fassenden Wassertank ausgestattet. In den drauffolgenden Jahren wurde durch Spenden eine hydraulische Rettungsschere und Spreizer beschafft. 2004 wurde das TLF 8 S durch ein TLF 3000 mit Gruppenkabine ersetzt. 2014 folgte dann die Ersatzbeschaffung für das LF 8 durch ein modernes HLF 20. Das HLF 20 ist mit den Gerätschaften für die technische Hilfeleistung, den Gefahrgut-Ersteinsatz und für die Brandbekämpfung ausgestattet. Neben dem Schutz der Bevölkerung der Gemeinde Wriedel sind wir noch in verschieden Einsatzgruppen in der Samtgemeinde und des Landkreises Uelzen vertreten. Dazu gehört unter anderem die Gefahrgutgruppe, die im Gefahrgutzug Nord organisiert ist, die Absturzsicherungsgruppe des Landkreises Uelzen. Mit dem ELW und dem LF 16TS gehören wir dem 2. Fachzug Nord der Kreisfeuerwehrbereitschaft des Landkreises Uelzen an. Somit finden die Ausbildungen und Einsätze nicht nur innerhalb der Wehr, sondern auch überörtlich statt.

Zur Fahrzeugausstattung gehören heute:

HLF 20; TLF 3000; LF 16-TS (ehemaliges Bundesfahrzeug); ELW und MTW.

Das neue Feuerwehrhaus wurde 2017 eingeweiht.

Die Jugendfeuerwehr wurde 1974 durch den damaligen Ortsbrandmeister Werner Gade, der die Wehr 12 Jahre leitete, gegründet.

Ortsbrandmeister Gade beendete die kurze Zusammenfassung der letzten einhundert Jahre mit einem Zitat aus den Statuten von 1920: „Der Zweck der Freiwilligen Feuerwehr Wriedel-Schatensen ist, bei Feuersgefahr in Wriedel und Umgebung tätige Hülfe zu leisten“.
Danach wurde der Gedenkstein dann offiziell enthüllt.

Anschließend wurde der Festakt in der Fahrzeughalle der Wehr fortgeführt. Nach den Grußworten der Gäste wurde allen Anwesenden eine Gulaschsuppe und Getränke serviert. Mit netten Gesprächen an den Tischen klang der kleine, verspätete Festakt anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Wehr aus.
Wir hoffen, dass wir im nächsten Jahr einen kleinen Teil unserer geplanten Jubiläumsfeier im Rahmen eines „Tag der offenen Tür“ nachholen können.


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