Seit Juni 1997 ist die neue Euro-Norm DIN EN 1089-3 veröffentlicht. Sie sieht eine neue Kennzeichnung von Gasflaschen vor. In Deutschland ist diese Norm aufgrund besonderer Bedingungen spätestens ab dem 1. Juli 2006 anzuwenden. Es kann nicht ausgeschlossen werden das die Feuerwehr im Einsatz auf Gasflaschen alter Kennzeichnung trifft.
Gasflaschen stellen ein nicht zu unterschätzendes Risiko im Brandfall dar. Daher ist es sehr wichtig zu erkennen welche Art von Gas sich im Gefahrenbereich befindet um entsprechend zu reagieren. Leider fördert die neue Norm in der Übergangszeit auch die Verwechslungsgefahr.
Das Kennzeichen „N“ wurde während der Übergangszeit zur Umstellung der Farbkennzeichnung für Flaschen auf der neu gekennzeichneten Flaschenschulter aufgebracht. Das „N“ wird u. U. bis zur nächsten wiederkehrenden Prüfung der Druckgasflaschen noch auf der Schulter zu finden sein bis 2019 (+2 Jahre).
1. Risiko und Sicherheitssätze |
5. EWG Nummer bei Einzelstoffen oder das Wort "Gasgemisch" |
Grundsätze und Vereinbarungen
- Die Norm stellt ein neues System der Farbkennzeichnung von Gasflaschen dar, das eine zusätzliche Information über die Eigenschaften des Gasgemisches (giftig, brennbar, oxidierend, inert) liefert. Sie ist bereits erkennbar wenn der Gefahrgutaufkleber wegen zu großer Entfernung noch nicht lesbar ist.
- Die verbindliche Kennzeichnung des Gasinhaltes erfolgt auf dem Gefahrgutaufkleber.
- Die Farbkennzeichnung nach Norm ist nur für die Flaschenschulter festgelegt.
- Alle Schulterfarben, die sich gegenüber der bisherigen Farbkennzeichnung verändern, werden in der Übergangszeit mit einem N (=Neu), zweimal gegenüberliegend, auf der Flaschenschulter markiert.
- Gase und Gasgemische werden nach der allgemeinen Regel (siehe Allgemeine Kennzeichnungsregel) gekennzeichnet. Gebräuchliche Gase für industrielle und medizinische Anwendung, sowie Gasgemische für Inhalation sind speziell gekennzeichnet (siehe Kennzeichnungen für gebräuchliche Gase und Kennzeichnungen für Inhalationsgemische)
- Die Farbe des zylindrischen Flaschenmantels ist in der Norm nicht festgelegt. Um eine möglichst einheitliche Zuordnung zu Haupteinsatzgebieten zu erleichtern, hat die deutsche Gasindustrie folgende Farbgebung vereinbart:
- Industriegase grau oder die gleiche Farbe wie die Schulter, jedoch nicht weiß. In der Übergangszeit auch in der alten Kennfarbe.
- Medizin-/Inhalationsgase weiß
- Sonder-/Spezialgase nicht festgelegt
Allgemeine Kennzeichnungsregel |
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Schulterfarbe |
Eigenschaften |
Beispiele |
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gelb |
giftig und / oder korrosiv |
Ammonika, Chlor, Arsin, Fluor, Kohlenmonoxid, Stickoxid, Schwefeldioxid |
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rot |
brennbar |
Wasserstoff, Methan, Ethylen, Formiergas, Stickstoff/Wasserstoffgemisch |
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hell blau |
oxidierend |
Sauerstoff-, Lachgasgemische |
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leuchtendes grün |
inert |
Krypton, Xenon, Neon, Schweißschutzgasgemsiche, techn. Druckluft
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Spezielle Kennzeichnungen für gebräuchliche Gase |
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kastanienbraun |
Acetylen |
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weiß |
Sauerstoff |
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blau |
Distickstoffoxid (Lachgas) |
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dunkelgrün |
Argon |
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schwarz |
Stickstoff |
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grau |
Kohlendioxid |
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braun |
Helium
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Spezielle Kennzeichnungen für Inhalationsgemische |
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weiß |
synthetische Luft / Druckluft für Atemzwecke |
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weiß |
Gemisch Sauerstoff / Helium |
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weiß |
Gemisch Sauerstoff/Kohlendioxid |
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weiß |
Gemisch Sauerstoff/Distickstoffoxid |