Gefahrguteinsätze sind langwierig, aufwendig, kompliziert und personalintensiv sich darauf vorzubereiten ist daher unbedingt notwendig.Es kann jede Feuerwehr überall und zu jeder Zeit treffen und dann ist es gut zu wissen was getan werden muss und was viel wichtiger ist, lieber nicht gemacht werden sollte, alleine schon aus Verantwortung gegenüber den eigenen Einsatzkräfte.
Unter Leitung von Frank Neddermeyer wurde eine durchaus realistische Lage abgearbeitet. Ein Suizid mit Schwefelwasserstoff war die angenommene Lage. Schwefelwasserstoff ist übelriechendes, farbloses, hochgiftiges Gas, es ist brennbar und leicht entzündlich. Für die Einsatzkräfte ist unter diesen Umständen ein Einsatz unter Vollschutz Körperschutzform III (CSA) unbedingt erforderlich.
Ziel war es nun diesen Einsatz nicht schnellstmöglich, sondern Schritt für Schritt alle Tätigkeiten nacheinander mit Erläuterungen, abzuarbeiten. Dabei wurde den neuen Atemschutzgeräteträgern auch gleich eine Einweisung in den CSA Anzügen gegeben.
Solche Einsätze werden bei uns nach den sogenannten GAMS+ Regeln abgearbeitet, -G- für Gefahr erkennen, -A- für Absperrung (Berücksichtigung lokaler Wetterverhältnisse), -M- für Menschenrettung und -S- für Spezialkräfte anfordern, in unseren Fall der Gefahrgutzug Nord bis hin zu weiteren Eskalationsstufen. Das + steht dabei, für uns als Bestandteil des Gefahrgutzuges Nord, für Ausrüstungserweiterungen die über das normale Maß hinausgehen. Daher auch unter anderen das HLF 20.
Neben dem Aufbau eines vierteiligen Löschangriff wurde auch eine Materialübergabestelle und eine Not-Dekonstation für die eingesetzten Kräfte eingerichtet. Wichtig hierbei, die Einsatzkräfte dürfen erst dann zum Einsatzort wenn zuvor die Not-Dekonstation vollständig aufgebaut ist.
Die Einsatzkräfte an der Not-Dekonstation tragen Schutzanzüge der Körperschutzform II. Das richtige abdichten und Faltenfreie tragen dieser Anzüge will gelernt sein und muss geübt werden.
Nach zwei Stunden intensiver Ausbildung war der Dienst beendet.
