phoca thumb s 050513iigrp 1Was passiert wenn Kinder mit Großgeräte, wie z.B. einem Schaufelradlader, spielen. Das Ergebnis konnte die zweite Gruppe der FF Wriedel-Schatensen bei einer Übung am 13.05.05 "ausbaden". Die Lage, ein Kind hat einen Radlader in Gang gesetzt und die Kontrolle über das Fahrzeug verloren und dabei ein PKW samt Insassen überrollt. Der Aufprall verletzte das Kind am Kopf und brachte den Radlader auf dem PKW zum stehen. Die Person im PKW verstarb noch an der Unfallstelle. Dies Szenario fanden die Einsatzkräfte bei ihrem Eintreffen am Einsatzort vor.

Ziel der Übung war es, möglichst viele Gerätschaften zur technischen Hilfeleistung einzusetzen, die Koordination der eingesetzten Geräte und Mannschaften zu beobachten und letztendlich auch wie die Aufgabe gelöst wird. Dazu wurde vom Team welches die Übung ausgearbeitet hat, ständig Fotos gemacht. Im Anschluss an der Übung wurden diese Fotos gemeinsam im Unterrichtsraum diskutiert. Insgesamt wurden drei Digitalkameras eingesetzt und es wurden ca. 130 Fotos während der Übung gemacht. Für einige schien das ungewohnt zu sein ständig unter Beobachtung zu sein, aber die technischen Möglichkeiten zur Ausbildung und Nachbearbeitung müssen intensiv genutzt werden.

Beim Eintreffen der Rettungskräfte wurde zunächst die Menschenrettung eingeleitet und das Kind aus dem Radlader gerettet. Diese Aufgabe war im Vergleich zur Bergung der tödlich verunglückten Person recht einfach.

Zunächst wurde auf der Fahrerseite alle Türen entfernt und die die B-Säule am Ansatz abgetrennt. Ausgiebig mussten hierbei Schere und Spreizer eingesetzt werden. Es wurde darauf geachtet, dass auch die Einsatzkräfte mit wenig Erfahrung im Umgang mit diesen Gerätschaften, damit arbeiteten.

Schnell wurde klar, dass durch diese Maßnahme die Person nicht aus dem Fahrzeug geborgen werden konnte. Mit dem Spreizer wurde dann die Lenksäule hochgezogen. Auch diese Maßnahme erbrachte nicht den nötigen Spielraum wie erhofft, so dass die Hebekissen zum Einsatz kommen mussten. Das Problem hierbei, der Radlader hat einen hohen Bodenabstand um die Hebekissen sinnvoll einsetzen zu können, muss eine Unterkonstruktion aus Pallhölzer geschaffen werden. Durch den Einsatz der Hebekissen konnte der Radlader etwas vom PKW abgehoben werden. Aber immer noch war Arm und Kopf der Person im Fahrzeug eingeklemmt. Das linke hintere Rad musste noch etwas mehr angehoben werden. Mit hydraulischen Stempeln wurde das Rad etwas nach oben gedrückt, so das der Spreizer angesetzt werden konnte. Der Spreizer schaffte es das Autodach ein wenig nach oben zu drücken, erst jetzt war es möglich die Person aus dem PKW zu bergen. Was hier mit ein paar Worten beschrieben wurde dauerte real für die Einsatzkräfte fast zwei Stunden.

Im Anschluss an der Übung wurden im Unterrichtsraum die Fotos besprochen und diskutiert. Es hat sich gezeigt, dass eine Diskussion gleich im Anschluss, wenn die Eindrücke noch frisch sind, sehr sinnvoll ist. Die Anschaffung des Beamers und der Digitalkamera aus Fördermitteln macht sich dadurch bezahlt.

An dieser Stelle möchten wir uns noch mal ganz herzlich bei den Firmen bedanken, die uns diese Übung durch ihre tatkräftige Unterstützung erst ermöglicht haben, sei es materiell, personell oder auch finanziell.

Da wären:

  • Firma AUTOVERWERTUNG TRUMPF aus Uelzen für die kostenlose Überlassung eines KFZ das wir nach Herzenslust demolieren durften.
  • Firma Kruckenberg aus Wriedel für die Transportmöglichkeiten, Bus nebst Hänger
  • Firma Rainer Simon für die Tatkräftige Unterstützung vor Ort und für den Radlade