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Ausrüstung und Ausstattung

Zum einen die Beschaffung unseres HLF als Nachfolgefahrzeug für das LF 8 und zweitens der geplante Neubau unseres Feuerwehrhauses.

Ich möchte hier noch einmal kurz auf die Beschaffung unseres neuen HLF 20 eingehen.

Noch vor der Fusion der Samtgemeinde Altes Amt Ebstorf mit der Samtgemeinde Bad Bevensen wurde der durch den damaligen Gemeindebrandmeister Hans-Jürgen Cordes erstellte Investitionsplan für die Feuerwehren der Samtgemeinde umgesetzt. Das LF 8, Baujahr 1985 kam so langsam in die Jahre und die Aufgaben der Wehr sind auch im Laufe der Jahre gewachsen. In den siebziger und achtziger Jahren bestimmte noch die Brandbekämpfung das Einsatzgeschehen.

Heute sind es Technische Hilfeleistungen aller Art, Einsätze im Gefahrgut-Bereich und der Absturzsicherung. Die Ausrüstung wurde den heutigen Anforderungen immer wieder angepasst und musste zum Teil auf alle Fahrzeuge verteilt werden. Das Nachfolgefahrzeug sollte also in der Lage sein, möglichst die gesamte Ausrüstung für die Technische Hilfeleistung und der Gefahrgutkomponente problemlos aufzunehmen. Im Investitionsplan der Samtgemeinde Altes Amt Ebstorf waren für die Neubeschaffung 240.000 € vorgesehen.

Schnell wurde klar, dass ein LF 10 für die vielfältigen Aufgaben unser Wehr nicht ausreichen würde, und so wurde ein Arbeitskreis gebildet, der sich mit dem Thema Fahrzeugbeschaffung und der Marktanalyse befassen sollte. Die Kameraden des Arbeitskreises stellten schließlich fest, dass ein LF 10 von den Zulademöglichkeiten und den Gewichtsreserven nicht ausreichen würde und man konzentrierte sich auf ein HLF 20. Es wurden Ausstellungen und andere Feuerwehren besucht um Informationen zu sammeln.

Nach dem Studium der einschlägigen Vorschriften und der Normen war ein Grundgerüst erstellt worden und die Planungen wurden vorangetrieben. Die Leistungsbeschreibung für das Fahrgestell wurde erstellt und die Ausschreibung erfolgte durch die Samtgemeinde Ebstorf. Das Fahrgestell wurde schon im Frühjahr 2012 geliefert. Durch die Fusion kam es zu Verzögerungen in der weiteren Abwicklung. Viele Gespräche wurden geführt und es mussten immer wieder die Argumente für die Größe dieses Fahrzeuges wiederholt werden.

Nachdem alle Gremien zugestimmt hatten, wurde die Leistungsbeschreibung für den Aufbau von mir gefertigt und der Aufbau wurde durch die Samtgemeinde Bevensen-Ebstorf öffentlich ausgeschrieben. Den Zuschlag bekam die Firma Schlingmann aus Dissen am Teutoburger Wald. Für uns war es natürlich gut, dass das HLF durch die Firma Schlingmann gebaut werden sollte, bereits das TLF wurde von Schlingmann gebaut und die Ausbildung der Maschinisten gestaltet sich dadurch einfacher. Beide Pumpenbedienstände sind identisch und der Maschinist braucht nachts um drei bei einem Einsatz nicht lange überlegen.

Nachdem der Auftrag vergeben war, sollte das Fahrgestell nach Dissen überführt werden. In den ersten Absprachen stellte sich heraus, dass der Nebenantrieb für die Pumpe an der falschen Stelle saß. Wieder mussten Gespräche geführt werden, das Fahrgestell war ja bereits ein Jahr alt, wer jetzt den Umbau bezahlt. Der Fehler lag nicht bei uns. In dem Auftrag war lediglich eine Kennziffer vertauscht worden und das hatte große Auswirkungen. Nach einer kontrovers geführten Diskussion mit dem Regionalvertreter der Firma Mercedes hat man sich dann doch gütlich einigen können. Der Nebenantrieb wurde in Uelzen umgebaut.

Bei der Anlieferung in Dissen wurde auch der Nebenantrieb geprüft, der Funktionierte aber nicht. Das Fahrgestell wurde nach Osnabrück in eine Mercedes Werkstatt gefahren, dort wurde festgestellt, dass das Kabel für den Nebenantrieb nicht angeschlossen war.
Nach der Reparatur konnte nun endlich der Aufbau gefertigt werden. In einem ersten Gespräch in Dissen, an dem das Planungsteam beteiligt war, wurde der Aufbau durchgeplant. Unsere Vorstellungen für die Verlastung der Ausrüstung wurde mit den Planer der Firma Schlingmann besprochen und den Möglichkeiten angepasst. Insgesamt waren wir zu vier Gesprächsterminen in Dissen. Gelegentlich wurde auch schon Ausrüstung zum Anpassen mitgenommen. Nach fast zwei Jahren, seit der Auslieferung des Fahrgestells, bekamen wir die Nachricht dass das Fahrzeug Ende Januar abgeholt werden kann. Am Freitag, kurz bevor das Fahrzeug abgeholt werden sollte, kam aus Dissen die Nachricht, dass die Übergabe am Montag nicht sattfinden kann. Der Nebenantrieb für die Pumpe macht wieder Probleme, dieser läuft kurz an schaltet dann nach ca. 10 Sekunden wieder selbständig ab. Das Fahrzeug wurde nach Osnabrück gefahren und die Mitarbeiter von Mercedes begaben sich zusammen mit der Herstellerfirma des Nebenantriebes Firma Allison auf die Suche nach dem Fehler. Der Nebenantrieb wurde komplett gegen einen neuen Nebenantrieb ausgetauscht. Mit vierwöchiger Verzögerung wurde uns mitgeteilt, dass das Fahrzeug nun zur Abholung bereit steht.

Wir haben uns am Montag auf den Weg gemacht und haben dann nach einer Einweisung in die Besonderheiten des Fahrzeugs und der Beladung am Nachmittag das Fahrzeug übernommen. Abends sind wir gut in Wriedel angekommen, die Kameraden hatten das LF 8 bereits leergeräumt und das HLF wurde mit den Ausrüstungsgegenständen noch bestückt.

Das Fahrzeug wurde am 24.02.2914 dann offiziell in Dienst gestellt.

Das LF 8 wurde einen Tag später von der Feuerwehr Barum abgeholt. Unser Fahrzeug läuft dort jetzt als Reservefahrzeug bis das neue LF 10 für die Feuerwehr Barum im Jahr 2015 ausgeliefert ist. Die Übernahme unseres Fahrzeugs war deshalb notwendig, weil an dem Barumer Fahrzeug nach einem TÜV-Gutachten größere Reparaturen erforderlich gewesen wären. In den nächsten Tagen und Wochen werden die Gerätewarte die Maschinisten in die Bedienung des Fahrzeugs einweisen.

Ich möchte mich hier nochmal bei allen Beteiligten, der Verwaltung, der Politik und bei Hans-Jürgen Cordes sowie den Kameraden der Arbeitsgruppe die dazu beigetragen haben das das Fahrzeug so beschafft wurde, wie es jetzt bei uns im Feuerwehrhaus steht, recht herzlich bedanken. Mit diesem Fahrzeug ist die Schlagkraft der Wehr für die nächsten Jahre gesichert.

Wenden wir uns noch dem letzten Thema zu, der Planung für den Neubau unseres neuen Feuerwehrhauses.

Auch hier gestaltete sich der Ablauf ähnlich wie bei der Ersatzbeschaffung für das LF 8. Die ersten Gespräche mit der Politik und der Verwaltung der alten Samtgemeinde Altes Amt Ebstorf liegen mehr als zehn Jahre zurück. Jeder erkannte, dass das Feuerwehrhaus in der jetzigen Art nicht mehr zeitgemäß ist. Besonders im Bereich der UVV und energetischen Maßnahmen hätte man umfangreiche Baumaßnahmen durchführen müssen, um den heutigen Vorschriften gerecht zu werden. So entschied man sich mehrere Möglichkeiten durch zu planen und durch zu rechnen.

Ein Umbau der jetzigen Fahrzeughallen zum Sozial- und Verwaltungstrakt mit einer angrenzenden neuen Fahrzeughalle wurden genauso als Möglichkeit gesehen, wie ein mögliche Investition in Wärmedämmung, Modernisierung und Erweiterung des Unterrichtsraumes im ersten Obergeschoss über der Halle drei und vier. Nach und nach wurde allen Beteiligten aus Politik und Verwaltung klar, dass nur ein Neubau ein zufriedenstellendes Ergebnis bringen würde. Auch hier wurde ein Arbeitskreis gebildet. Wie heißt es so schön, „Wenn du mal nicht weiter weißt, bilde einen Arbeitskreis“.

Im Arbeitskreis wurden vielfache Themen vorgeschlagen und diskutiert; wie zum Beispiel der Standort des Feuerwehrhauses, wie soll das Haus gebaut werden, massiv oder als Systembau und so weiter.

Erste Pläne wurden der Verwaltung vorgestellt, Informationsreisen zu anderen Feuerwehren wurden durchgeführt um auch hier Erfahrungswerte zu sammeln. Nachdem die Standortfrage geklärt war, konnten weitere Planungen durchgeführt werden. Ein kleiner Architektenwettbewerb wurde durch die Verwaltung der alten Samtgemeinde einberufen. Ein Architekt hatte ein Konzept vorgestellt, was bei allen Beteiligten großen Anklang fand. Dann kam die Fusion und leider hat man sich nicht auf dieses Konzept verständigen können und so wurden in vielen Sitzungen seit November 2011 mit Rat und Verwaltung immer wieder nach Lösungen gesucht, die für beide Seiten in Ordnung waren.

Im Februar 2013 kam dann der entscheidende Durchbruch. Eine Systemhalle mit drei Tore zur Straße hin und die Möglichkeit, das zwei Fahrzeuge hintereinander stehen wurde vorgeschlagen. Dieser Kompromiss konnte von allen Beteiligten akzeptiert werden. Planungen wurden erstellt, Berechnungen durchgeführt und das Bauamt erstellte mehrere Zeichnungen. Im Feuerwehrausschuss wurde das Projekt Neubau Feuerwehrhaus Wriedel immer wieder diskutiert.

Im November/ Dezember vergangenen Jahres hat man sich in der Politik darauf geeinigt, das nach den letzten Plänen gebaut werden soll und eine Kostendeckelung bei 900.000 € liegt. Somit kann das Bauamt jetzt in die Ausschreibung der einzelnen Gewerke gehen und auf uns kommt in diesem Jahr viel Arbeit zu. Denn ohne Eigenleistung, das war auch immer wieder auf den Sitzungen thematisiert worden, lässt sich das Vorhaben nicht verwirklichen. Das heißt, dass wir in den Gewerken, wie zum Beispiel Abriss, Elektroarbeiten, Malerarbeiten und so weiter tatkräftig mit anfassen müssen.

Bevor ich zum Ende meines Jahresberichtes komme, möchte ich dazu aufrufen, wenn es dann eines Tages soweit ist, mich auch dahin gehend zu unterstützen das Projekt gemeinsam anzufassen und das nicht die ganze Arbeit auf ein paar wenige Schultern liegen bleibt. Der Leitspruch der Feuerwehr lautet bekanntlich „Einer für Alle, Alle für Einen“ und nach diesem Motto lasst uns das Projekt Neubau Feuerwehrhaus Wriedel beginnen.

Ich möchte mich bei allen Beteiligten, den Politikern, der Verwaltung, dem Feuerwehrauschuss und natürlich bei meinem Arbeitskreis recht herzlich für die gute, wenn auch nicht immer ganz einfache Zusammenarbeit bedanken.

Meinen Jahresbericht habe ich mit dem Sprichwort "Was lange währt wird endlich gut“ begonnen. Schaut man mal nach, welche Bedeutung dieses Sprichwort hat bekommt man folgende Erklärungen:

Das Ergebnis war die Mühe wert. Das Sprichwort wird verwendet, wenn nach langer Zeit ein vorzeigbares Ergebnis zu sehen ist. Dann hat sich der Aufwand gelohnt und das Resultat ist gut.